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Re: [Debian]:Updates fuer "slink" [was: mc 4.5.38-1 = fork-bomb?]



Hallo,


Toni Mueller <support@oeko.net> writes:
> bin zwar weit davon entfernt, Maintainer fuer Debian-irgendwas zu sein,
> aber trotzdem moechte ich hier etwas zu sagen:
Das ist auch gut so. Wenn man laenger oder oefter mit einer Sache zu
tun hat, stellt sich eine gewisse Betriebsblindheit ein. Wenn man
Debian auf ein paar Maschinen installiert hat, weiss man, wo es
vielleicht hackelig wird und umschifft das elegant. Dann ist das kein
Problem mehr. Wenn aber jemand von aussen schaut, faellt dem das
sofort auf. Nur so kann man verbessern.


> On 09/21/1999 11:39 +0200, Jan Ludewig (neuro@nitram.berlin.ccc.de) wrote:
> > On Mon, Sep 20, 1999 at 08:34:37PM +0200, Eduard Bloch wrote:
> > > ich nicht so gerne sehe). Die langen Pausen zw. den Debian-Releases
> > > führen immer mehr zum Ruf, ständig total veraltet zu sein.
> 
> So steht es in fast jedem Zeitungsartikel, und ausserdem muss man wirklich
> oefters was nachziehen, um irgendeine andere "Anwendungssoftware" XY
> zum Laufen zu bringen.
Hmmm, das verstehe ich nicht ganz. Wenn man ein Medium mit Debian hat, 
sollte da doch alles (libs etc.) dabei sein, um die Software zu
betreiben. Und wenn man ein halbwegs aktuelles (nein, ich will nicht
festlegen was das ist. Hier: Debian 2.0) hat, kann man doch idR. auch
externen Software ohne Probleme installieren. Wenn allerdings das
tolle neue Prg eine Lib braucht, die ich nicht habe, muss ich mir die
eh besorgen. Egal, wie aktuell meine Installation ist. Ausserdem
installiere ich doch nicht jede Woche wild rum, oder?


> > halt mal, diese diskussion ist zwecklos:
> > debian ist nun mal nicht unbedingt das einfachste linux fuer normal-
> > anwender, also nehmen die eh SuSE oder RH.
> > wer debian nimmt, der moechte ja ein system haben, wo er viel per hand
> > machen muss, denn er/sie weiss, dass man nur so wirklich weiss, was
> > sein linux macht.
> 
> Das stimmt ueberhaupt nicht. Zwar nehme ich ueberall Debian, aber garantiert
> nicht, weil ich viel tun will, sondern weil ich meine, dass ich mit den
> anderen Systemen wahrscheinlich deutlich mehr Aerger habe und daher dort
> *noch mehr* tun muss. Im Gegenteil, ich will _wenig_ zu tun haben, denn
> es bleibt immer noch weit mehr als genug uebrig. Sysadmin ist nicht
> (nur) mein Hobby.
ack. Was das einfachste Linux oder ein Normalanwender ist, weiss ich
nicht so genau. Ist jemand, der winwuerg6 fuer ein BS haelt ein NA?
Oder kann das erst jemand der sinnlos95 fuer ein solches haelt fuer
sich in Anspruch nehmen? Hm, ich werde unsachlich. Ich bin eher der
Meinung, wer Debian nimmt, will ein Linux, das verlaeslich
funktioniert und Transparenz bietet. Und eins, wo er haendisch
eingreifen _kann_ ohne mit irgentwelchen Setuptools zu
kollidieren. Das trifft fuer die Leute zu, die wissen was sie
wollen. Andere benutzen Debian, weil SuSE oft von "Experten" madig
gemacht wird, weil es Kollegen dringends empfohlen haben und nicht
zuletzt macht imho auch der Preis etwas aus.
Letztens habe ich eine interessante Theorie gehoert. Ich frage mich
schon lange, warum an Orten, wo verlaessliche Produktionsmaschinen
stehen sollen und das knowhow vorhanden ist, ein unix ohne Maus ;) zu
installieren, SuSE verwendet wird. Der Kollege meinte, das oft SuSE
probiert wird, und dann soviel Arbeit darin investiert wird, das man
sich scheut, danach auch eine andere Distribution umzusteigen.


> > dazu gehoert auch, dass man sich die wichtigen pakete per hand kompiliert,
> > damit man das auch wirklich in der neuen version hat.
> 
> Mach' ich notfalls, aber noch eher installiere ich was aus unstable,
> falls moeglich.
Ich gestehe, ich habe xemacs 21 selbst uebersetzt ;).


> > diese leute sind eben auch in der lage mit linux umzugehen und haben
> > keine probleme. klar, es gibt ausnahmen, aber diese leute wissen auch,
> 
> Das sehe ich anders. Ohne Probleme gaebe es sicherlich z.B. diese
> Mailingliste nicht. Dabei behaupte ich mal, dass ich auch so einigermassen
> mit etlichen *nixen oder Linuxen klarkomme.
Sind wir doch mal ehrlich. Wenn man alle Fragen streichen wuerde, die
man mit etwas Einsatz und Anwendung der reichlich vorhanden Doku
selber loesen koennte, waere es hier ziemlich einsam. 


[...]
> > es gibt sehr viele freiberufliche admins, die bsp SuSE auf den rechnern
> > der kunden installieren, einfach weil sie keine lust haben auf laengere
> > konfigurationen, updates etc.
Hm, das kann ich nicht ganz nachvollziehen, ohne den Betroffenen zu
nahe zu treten.

 
> Das kenne ich doch irgendwoher. Wenn Du mal auf dem Markt mit Preisen
> zu tun hast, dann kostet ein gut installiertes Debian-System auch
> dank sinnvoller Updates einfach mindestens halb nochmal soviel wie
> z.B. ein zusammengeklatschtes SuSE-System (eher 2-nx soviel), und
> der Neu-Anwender hat kein GUI zur Administration. Toll, nicht?
> Da brauchst Du gute Argumente, um Deinen Preis dann durchzukriegen.
Der Neu-Anwender braucht auch kein gui zur Administration. Er ist
Anwender. Die Wahl Deiner Worte legen schon einen qual. Unterschied
zwischen beiden Produkten da. Gut, denn Qualitaet kostet Geld. Wie
sich der n-mal hoehere Preis fuer die Einrichtung herleitet, ist mir
nicht ganz einsichtig (ehrlich ;-). Ist aber auch egal, denn was
zaehlt sind die Kosten im laufenden Betrieb. 


> Ich kenne Leute, die machen ein SuSE-System in etwa zwei bis drei Stunden
> komplett fertig bis zur Auslieferung. In der Zeit habe ich bei Debian
> teilweise noch nicht mal alle Fragen von imho daemlichen
Ja genau. Du kannst Dich nicht unbedingt mit Leuten vergleichen, die
Du kennst ;). Man waechst mit der Zeit an seinen Aufgaben. Ich
brauche wahrscheinlich auch drei Tage, um ein Produkt aus Redmont zu
installieren, waehrend jemand anderes das in zwei Stunden schafft. Und 
dann muss noch die Qualitaet des outputs in Betracht gezogen werden.


> Installations-Scripten ("Sie sind gerade im Begriff, ein Mailsystem zu
> installieren" oder was derlei Dinge mehr sind), beantwortet.
> Hinterher korrigiere ich dann Pfade, die meiner Meinung nach
> ebenso mit wenig Sinn fuer Praxis angelegt sind, und installiere
> einen angepassten und aktuellen Kernel, bevor es zu den "Anwendungen"
> geht...
Die Fragen sind laestig. Insbesondere, wenn man ein paar dutzend
Maschinen bestuecken will. Aber soweit ich weiss, haben die Kollegen
aus dem kommerziellen Lager dafuer auch keine Loesung. Ob die Pfade
praxisrelevant sind? Fuer viele sind sie es, fuer einige nicht. Einen
angepassten Kern wirst Du wohl bei allen Distr. erstellen
duerfen. Aktuell? Naja, Stabilitaet, keine showstoper und alle
features, die ich brauche sind wichtiger. Nagut, Anwendungen. Tja, da 
gibt es wohl einige Distr., wo neuere Versionen dabei sind. Wenn die
dann gerade das vielvermisste feature x bieten.


> Trotzdem scheint mir Debian besser als etliche andere Systeme
> zu sein. Doch der Bessere ist des Guten Feind, ebenso wie der Dickere,
> und ich sehe z.B. anhand der Benutzerzahlen dieser Liste, dass
> Debian eine Sekte ist.
Du meinst, weil es _nur_ 800 Leute sind? Daraus auf irgendeine
Eigenschaft von Debian zu schliessen, halte ich fuer eine gewagte
Technik ;). Vielleicht ist Debian so gut, das es nichts weiter
braucht? Und hier auf der Liste sind nur die Leute, wo selbst mit so
einfachen Sachen allein nicht zurecht kommen? Nein. Wer weiss schon,
was eine ML ist? Da muss man sich anmelden? Nee, das ist schonmal
schlecht. Internetverbindung, email-account uvm. Sind alles Faktoren. 

 
> Kommentare sind mir sehr willkommen!
Tja, jetzt sind es doch ein paar Zeilen mehr geworden. Debian ist
nicht perfekt. Aber es hat einen Level erreicht, mit dem man gut
arbeiten kann. Was mich etwas stoert, das in solchen Diskussionen oft
die Anwender oder die Admins, privat oder in der Firma durcheinander
gewuerfelt wird. Die Anforderungen wie auch der Preis sind da sehr
unterschiedlich. 

VG
hmw
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