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Re: Umzug von Daten



Hallo Sigi,

Am 03.02.2017 um 00:47 schrieb Siegfrid Brandstätter:
> Am Freitag, 3. Februar 2017, 00:15:52 schrieb Thomas Michalka:
>> Am 02.02.2017 um 23:31 schrieb Siegfrid Brandstätter:
>>> Am Donnerstag, 2. Februar 2017, 23:14:12 schrieb Ulf Volmer:
>>>> On Thu, Feb 02, 2017 at 09:53:20PM +0000, Siegfrid Brandstätter wrote:
>>>>> i# e2fsck -b 8193 -y
>>>>> /dev/mapper/luks-b50d4cb0-7c32-4c3d-9f59-d5ddd902df23
>>>>> e2fsck 1.42.12 (29-Aug-2014)
>>>>> e2fsck: Ungültige magische Zahl im Superblock beim Versuch,
>>>>> /dev/mapper/luks- b50d4cb0-7c32-4c3d-9f59-d5ddd902df23 zu öffnen
>>>>>
>>>>> Der Superblock ist unlesbar bzw. beschreibt kein gültiges
>>>>> ext2/ext3/ext4-
>>>>> Dateisystem. Wenn das Gerät gültig ist und ein ext2/ext3/ext4-
>>>>> Dateisystem (kein swap oder ufs usw.) enthält, dann ist der Superblock
>>>>> beschädigt, und Sie könnten versuchen, e2fsck mit einem anderen
>>>>> Superblock
>>>>>
>>>>> zu starten:
>>>>>     e2fsck -b 8193 <Gerät>
>>>>>  
>>>>>  oder
>>>>>  
>>>>>     e2fsck -b 32768 <Gerät>
>>>>>
>>>>> Auch  beim zweiten Versuch das selbe, soll ich weitere versuchen?
>>>>
>>>> Du kannst die von mke2fs angezeigten Superblöcke alle durchprobieren.
>>>> Aber keine Ahnung, ob das hilft, ich bin an dieser Stelle raus.
>>>
>>> Danke für Deine Hilfe Ulf, habe alle versucht, aber keiner ging. Pech
>>> gehabt ;-(
>>
>> Echt Sch.....  Ich hab's in meinem anderen Posting schon fast
>> befürchtet, dass Du mit vgextend sowas anrichtest, weil Du darauf doch
>> schon eine Partition mit Dateisystem angelegt hattest.
>>
>> Aber das waren doch alles LVM-Operationen auf dem Zielmedium. Dann
>> müsstest Du doch noch alle Daten auf dem Quellmedium haben, oder?
>>
> Das Quellmedium war heute die SSD, das Ziel war eine verschlüsselte USB-
> Festplatte. Ich wollte versuchen ob diese LVM Operationen auch funktionieren 
> und wollte es nicht auf der SSD machen da ich nicht die darauf befindlichen 
> Daten für mein Jessie beschädigen wollte.

Sehr vernünftig!

> Das ganze war leider nicht ideal, 
> denn weder auf der SSD noch auf der Verschlüsselten -Externen-USB gibt (gab) 
> es ein LVM.

LVM-Kommandos müssten Fehlermeldungen ausgeben, wenn man sie auf Devices
ohne LVM-Einträge anwendet -- mit Ausnahme von pvcreate, vgextend u.a.,
die auf einem Blockgerät operieren. Dann könnten sie dort einen Schaden
anrichten. Dies im Konjunktiv, weil ich noch nie solche Schäden hatte,
und ich prinzipiell keine Kommandos auf Geräte mit wichtigen Daten
anwende, wenn sie etwas schreiben und ich sie vielleicht auch noch nicht
gut verstanden habe.

> Der Thread ist ja leider schon etwas älter und war nicht mehr ganz aktuell, 
> denn in der Zwischenzeit hatte ich ja schon auf die SSD die benötigten Daten 
> wie / und /home usw. per “rsync” dort hin gebracht. Alles ohne LVM. Das 
> umbenennen hat mit fstab auch gut geklappt.
> Aber nun wollte ich doch versuchen das ganze dem bestehendem LVM einzufügen. 
> Was leider ein Fehler war.

Das geht nachträglich leider nicht. Du hättest Dich mit dem Prinzip von
LVM _vorher_ vertraut machen sollen. Das Funktionsprinzip kann man in
einem Satz so zusammenfassen:
LVM ist eine logische Schicht zwischen physischen Geräten bzw. deren
Gerätedateien einerseits und logischen Gerätedateien mit Dateisystemen
andererseits und hat die Aufgabe, die Lage und Größe von Dateisystemen
(wo ja die Daten liegen) von der Lage und Größe der Gerätedateien
logisch zu entkoppeln.

Dies wird so erreicht:
Im Zentrum stehen sogenannte Volume Groups, die einerseits physische
Gerätedateien (u.a. Partitionen), genannt Physical Volumes, auf sich
vereinen, andererseits den logischen Gerätedateien, genannt Logical
Volumes, Speicherplatz in Einheiten von Physical Extents aus den PVs als
Logical Extents (LE, liest man seltener) in einer frei wählbaren Anzahl
zuordnen. Die LVs können in der Größe nachträglich verändert werden
(Dateisystemgrößen sind anzupassen), können über mehr als ein
Speichermedium ausgedehnt sein, können nachträglich verschoben werden
(durch Verschiebung der PEs zwischen PVs) und vielleicht noch einiges
mehr (das ich dann nachlesen werde, wenn ich es brauche).

Such Dir mal eine dieser schönen Grafiken, die die Funktion von LVM
veranschaulichen. Kann ich hier leider nicht wiedergeben, aber damit
leuchtet einem das Funktionsprinzip sofort ein (ohne gleich Details
verstehen zu müssen).


> Mein jetziges Problem ist nun das ich auf der Verschlüsselte Externe-Usb 
> Platte keinen Zugriff mehr habe. Dort waren meine Backups drauf, die ich aber 
> noch auf einer andern HDD auch habe.

Sehr gut. Dann lege auf der USB (unpartitioniert: /dev/sdX -> wenn die
ganze Platte dem Backup dienen soll; oder eine Partition /dev/sdX1; X
hier ein Platzhalter für den mir unbekannten kleinen Buchstaben) doch
einfach ein neues LUKS-Gerät an und schreibe darauf ein Dateisystem.
Dann kopiere die Daten von der anderen HDD auf die USB-Platte zurück.
Dann hast Du wieder zwei Backups :-)

> Nur viele Filme waren nicht mit Backup gesichert welche dort auch drauf sind.

Hoffentlich auch auf der HDD. Wenn nicht: Filme kann man meist nach
einer gewissen Zeit von irgendwo wieder herstellen: Du wirst sie ja
nicht selber gedreht haben _und_ es waren die einzigen Originale.
Außerdem hängt Deine Existenz nicht an ein paar Filmen.

> Ich werde mir morgen die zweite Mail, die ja sehr umfangreich ist der Reihe 
> nach vornehmen und so gut wie geht beantworten. Danke auf jeden Fall mal für 
> diese Ausführlichen Hilfeversuche!

Gern geschehen, aber fühle Dich nicht verpflichtet, viele Ergebnisse zu
posten, sondern frage lieber nach, wenn Du noch etwas nicht verstehst.
Aber bitte lies Dir die LVM-Doku durch und recherchiere im Web dazu,
wenn Du LVM wirklich noch einsetzen willst. LVM ist zwar im Prinzip
einfache, aber der Teufel liegt bei derart leistungsfähigen Systemen im
Detail.

Du solltest Dir auch folgende Frage stellen: Habe oder erwarte ich ein
sich relativ schnell erweiterndes Speichervolumen, oder ändert sich an
meinem Speicherbedarf nicht so schnell etwas?

Beantwortest Du Teil 1 der Frage mit ja, dann kann Dir LVM Vorteile
bringen, und Du wirst duch regelmäßigen Einsatz die Kommandos gut
verinnerlichen.

Beantwortest Du hingegen Teil 2 der Frage mit ja, dann wirst Du auch die
LVM-Kommandos selten brauchen, was Dich dann zwar selten aber bei jeder
Administration zusätzlichen Einarbeitungsaufwand kostet. Normale
Partitionen mit Dateisystemen darauf und Auslagerungen auf weitere HDDs
mit Symlinks zur Verknüpfung der Inhalte können dann wesentlich weniger
Arbeit bedeuten.

Gutes Gelingen!


Gruß, Tom


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